Ein Sommer mit Debbie Macomber--4 ganz unterschiedliche Geschichten by Debbie Macomber

Ein Sommer mit Debbie Macomber--4 ganz unterschiedliche Geschichten by Debbie Macomber

Autor:Debbie Macomber
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-95576-927-7
Herausgeber: MIRA Taschenbuch


8. KAPITEL

Junggeselle Nummer zwei

Es war ein klassisches Déjà-vu-Erlebnis für Hallie. Ihr gegenüber am Tisch saß ein Mann, dem sie normalerweise aus dem Weg gegangen wäre. „Schleimig“ war das Wort, das sich ihr aufdrängte. Chad Ellis hatte das schüttere Haar von einem tiefen Seitenscheitel aus mit Pomade über den Kopf gestriegelt, um seine Glatze zu kaschieren. Unter einer Anzugjacke trug er ein Hemd mit schreiend buntem Blumenmuster, das bis fast zum Nabel aufgeknöpft war. Nicht weniger als fünfzehn Goldketten verschiedener Längen baumelten ihm um den Hals. Von seiner Speisekarte aufblickend, lächelte er sie siegesbewusst an. Du kannst froh sein, dass du mit mir zusammen bist, schien sein Lächeln zu besagen. Hallie fand es unbegreiflich, wie ihre eigene Assistentin, eine Frau, die sie kennen und eigentlich auch mögen sollte, ihr diesen Clown andrehen konnte. Glaubte Bonnie tatsächlich, dieser Mann würde zu ihr passen?

Hallie sah sich die Speisekarte an – unter Berücksichtigung der Preise. Sie hatte nämlich so eine Ahnung, dass sie auch diesmal wieder für sich selber zahlen musste. Deshalb wollte sie vorsorglich ein Menü bestellen, das sie sich auch leisten konnte.

Chad traf seine Wahl und legte die Speisekarte weg. „Wie wär’s mit einem Schluck, um Sie aufzulockern?“ schlug er vor. „Vielleicht einen doppelten Martini?“

Bei der Vorstellung, sich von diesem Kerl auflockern zu lassen, kam ihr das Grausen. Außerdem mochte sie keinen Martini. Genießbar daran fand sie allenfalls die Olive, die darin herumschwamm. „Danke, aber ich trinke lieber ein Mineralwasser.“

Er hob viel sagend die Brauen. „Mit Schnaps geht’s schneller.“

Hallie krampfte sich der Magen zusammen. Ein Blinder konnte sehen, worauf der Kerl es anlegte. Und dieser Widerling war Bonnies Onkel? Glaubte ihre Assistentin im Ernst, dass sie es so nötig hatte?

Als der Ober kam, verlangte Chad einen doppelten Martini, während Hallie um ein Wasser bat. Dann bestellten sie ihr Essen – Pasta mit Meeresfrüchten für sie, Steak für ihn.

„Sie sind doch nicht etwa nervös, Süße?“ fragte Chad, nachdem der Ober sich entfernt hatte.

„Ich heiße Hallie“, entgegnete sie ruhig, jedoch innerlich vor Wut kochend.

„Ich denke, Frauen mögen Kosenamen?“

„Nicht diese Frau.“ Hallie war entschlossen, sich auf keine Auseinandersetzung mit ihm einzulassen, ehe er nicht die Rechnung bezahlt hatte. Doch allmählich kamen ihr Zweifel, ob sie so lange durchhalten würde.

„Chad sagte, Sie …“

„Chad sagte?“ wiederholte sie verständnislos. Und dann dämmerte es ihr. „Wenn Sie nicht Chad Ellis sind, wer zum Teufel sind Sie dann?“ fragte sie mit erhobener Stimme.

„Okay, okay“, versuchte er sie zu beschwichtigen. „Verdammt, ich hätte wissen müssen, dass es nicht klappt. Chad musste unerwartet auf eine Geschäftsreise, und da bat er mich, für ihn einzuspringen. Mein Name ist Tom Chedders.“

„Ich war mit Chad Ellis verabredet!“ Hallie war außer sich vor Entrüstung. Dass Chad nicht den Anstand besessen hatte, sie anzurufen und die Verabredung abzusagen, sondern stattdessen diesen Kerl als Vertretung schickte, genügte ihr, um ihn von vornherein abzuschreiben.

„Keine Angst, Sie werden sich gut amüsieren mit mir.“ Tom warf einen Blick in die Runde, um zu sehen, ob sie auch keine Aufmerksamkeit erregt hatten. „Chad kann für mich bürgen. Wir sind seit Jahren gute Kumpels.



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